[spoiler show=“Was sind Heimabend, Lager, Fahrt und Großfahrt?“ hide=“Was sind Heimabend, Lager, Fahrt und Großfahrt?“]
„Heimabend“ ist ein anderes Wort für „Gruppenstunde“ oder „Gruppenabend“. Es sind also unsere wöchentlichen Treffen, auf denen wir spielen, singen, lernen und unsere Fahrten und Lager planen.
Mit „Lager“ bezeichnen wir einen mehrtägigen Aufenthalt der Gruppe an einem Ort, sei es im Zelt, beim Bauern in der Scheune, in einem Gruppenheim oder in der Jugendherberge. Lager sind meist Veranstaltungen größerer Gruppen. Das größte Lager unseres Bundes ist das Bundeslager und findet im Zweijahrestakt zu Pfingsten statt. Es ist ein Lager mit vielen Kohten, Jurten, Feuern und fast 2000 Pfadfindern.
Auf der „Fahrt“ bleibt man nicht an einem Ort. Man wandert, fährt mit dem Rad, mit Kanus oder trampt von Ort zu Ort. Auf Fahrt schläft man in der Kohte oder unter freiem Himmel, man kocht auf dem Feuer und lebt unter einfachen Verhältnissen. Was man braucht, muss man mit sich tragen. Die Fahrt ist das eigentliche Terrain des bündischen Pfadfinders, so wie für den Schwimmer das Becken und den Fußballer der Fußballplatz.
Die „Großfahrt“ ist eine längere Fahrt und geht oft ins Ausland. Auf der Großfahrt lernen sich die Teilnehmer gut kennen und kommen sich sehr nahe. Sie müssen die Anstrengungen jeden Tages neu auf sich nehmen und unerwartete Probleme meistern. Von tollen Großfahrten zehrt ein Pfadfinder sein Leben lang.
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[spoiler show=“Was bedeuten eure Abzeichen?“ hide=“Was bedeuten eure Abzeichen?“]Zu unserer Kluft gehören zwei Abzeichen, die jeder Pfadfinder von Anfang an trägt. Es ist zum einen das Gruppenwappen der jeweiligen Gruppen. Es wird auf der Linken Schulter getragen. Früher trugen die Ritter mit der linken Hand ihr Schild, auf dem ihr Wappen aufgemalt war.
Der Deutschland- oder Europastreifen wird über der rechten Brusttasche getragen. Er soll im Ausland und auf internationalen Lagern zeigen, aus welchem Land wir kommen. Alle übrigen Zeichen sind Ständeabzeichen und werden verliehen.
Die Stände sind Reifestufen, die ein Pfadfinder im Laufe seines Lebens durchläuft. Sie berufen sich auf kein pädagogisches Entwicklungskonzept, sondern beruhen auf langjähriger Erfahrungen mit jungendbewegten Gruppen. Im Gegensatz zum englisch-amerikanischen System handelt es sich also nicht um Abzeichen für irgendwelche Verdienste oder abgelegte Prüfungen.
Die Reifestufen richten sich nach Alter, Entwicklung und besonders nach der Art und Weise, wie sich ein Junge oder Mädchen in unserer Gruppe präsentiert und einbringt.
Das Halstuch bekommt jeder Pfadfinder, wenn er in der Gruppe aufgenommen wird und sein Versprechen ablegt.
Auf dem Halstuchring befindet sich der Adler der „Reichsschaft deutscher Pfadfinder“ (es handelt sich also weder um den Bundesadler der BRD, noch um den Reichsadler des dritten Reichs, noch um den Reichsadler der Weimarer Republik). Die „Reichsschaft deutscher Pfadfinder“ ist neben dem (alten) DPB von 1911 unsere Ursprungsgruppe, von der wir 1945 bei der Neugründung des DPB eine Menge Formen übernommen haben. Der Adler dient zur Erinnerung an diese Gruppe.
Die Jüngeren, die sich in der Gruppe eingelebt haben tragen die Wölflingslilie. Der Wolfskopf ist das Zeichen aller jungen Pfadfinder weltweit.
Die Jugendlichen tragen die Lilie des Bundes. Mit zunehmender Reife werden sie zum Knappen/Gildenmädchen (rote Kordel) und als junge Erwachsene werden sie zu Spähern/Gildinnen (graue Kordel).
Jedem Erwachsenen steht es frei, sich einer Ordensgruppe in unserem Bund anzuschließen. Ein Ordensritter oder eine Pilgerin trägt die weiße Kordel.
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[spoiler show=“Warum tragen die Mädchen Röcke?“ hide=“Warum tragen die Mädchen Röcke?“]
Als die Emanzipation ihren Anfang nahm, haben Frauen begonnen sich von ihrer alten, eingeengten Rolle zu entfernen. In ihrem Ruf nach Gleichberechtigung erkämpften sie sich das Recht nach gleicher Bildung, gleicher Arbeit und gleichen Freiheiten in der Gesellschaft. Der Rock wurde dabei schnell zum Symbol für Heim und Herd. Die Frauen, die wie die Männer sein wollten, zogen ihn schnell aus und tauschten ihn gegen die Hose. Nun hatte endlich die Frau die Hosen an.
Doch die Emanzipation, so wichtig wie sie für unsere Gesellschaft war, machte einen entscheidenden Fehler. Als die Frauen versuchten, wie Männer zu sein, vergaßen sie, was eigentlich das wunderbare am „Frausein“ ist. Männer und Frauen sind nun einmal verschieden und das völlig wertfrei. Die Frauen suchten den Weg in die Gesellschaft, indem sie die Männer imitierten und somit zu einem Mann zweiter Klasse oder positiv formuliert, zum besseren Mann wurden. Beides wird der Frauenrolle jedoch nicht gerecht.
Echte Emanzipation besinnt sich darauf, was „Frausein“ wirklich bedeutet und was die Frauen von den Männern unterscheidet. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Tatsache, dass nur Frauen in der Lage sind Leben zu schenken und das nur Frauen in der Lage sind echte Mütter zu sein. (Und auch nur Männer in der Lage sind echte Väter zu sein.)
Die neue Emanzipation entdeckte die Frau und ihre Weiblichkeit neu. Weiblichkeit ist nichts Negatives und hat nichts mit Küche und Herd zu tun.
Seit Jahrhunderten ist in Europa der Rock oder das Kleid Sinnbild für wahre Weiblichkeit. Als unsere Mädchengruppe, die Mädelschaft Zugvögel gegründet wurde, wollten sich die Mädchen von den Mädelschaften abheben, die nur den Jungen nacheiferten. Als Zeichen neu gefundener, wahrer Weiblichkeit entschlossen sie sich, den Rock zu tragen und nicht, wie so viele andere Mädchen im Bund, die kurze Lederhose anzuziehen.
Mit dem Rock geht ein neues Bewusstsein von dem was „Frausein“ bedeutet einher. Er hat die Mädelschaft Zugvögel über Jahre geprägt und seine neue Verbreitung im Bund ist nicht zuletzt auch den Zugvögeln zu verdanken, die ihn, wie einige wenige andere Gruppen, über Jahre mit Stolz getragen haben.
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[spoiler show=“Warum tragen die Jungen Lederhosen?“ hide=“Warum tragen die Jungen Lederhosen?“]
Vom Beginn der Wandervögel bis in die Nachkriegszeit hinein, war die kurze Hose ein Zeichen der Jugend. Ernste Erwachsene trugen keine kurzen Hosen (allenfalls mal beim Sport und auch dort nur, wenn es sich nicht vermeiden ließ). Ein Jugendlicher oder junger Mann, der die kurze Hose trug, distanzierte sich klar von der Welt der Erwachsenen und gliederte sich der Welt der Jugend ein.
Die Lederhose war in Deutschland (und nicht nur in Bayern) bei der Jugend verbreitet. In der Nachkriegszeit war sie die Hose Nr. 1.
Die Lederhose ist für die Fahrt sehr tauglich. Sie ist stabil, wetterfest, muss nicht gewaschen werden und man kann sich mit ihr auch auf dreckige Böden und nasse Wiesen setzen.
Heute ist die Lederhose zusammen mit der Juja und der Kohte ein Symbol für die bündische Jugend. Wir tragen sie gerne und bekennen uns zu unseren bündischen Wurzeln.
Eine Jeans oder Bundeswehrhose ist vielleicht ähnlich praktisch, ihr fehlt jedoch der romantische Zauber, die bündische Tradition und sie passt nicht wirklich in das Bild unserer Gruppen.
Die Kniebundhose ist der Ersatz für die kurze Hose im Winter. Auch sie hat eine lange Tradition und wurde neben den Knickerbockers auch früher von Jungen im Winter getragen.
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[spoiler show=“Warum tragt ihr eure Fahnen?“ hide=“Warum tragt ihr eure Fahnen?“]
Jeder Sportverein, jeder Schützenverein, jede Tanzgruppe, jeder Fußballfan und jeder Formel-1-Liebhaber trägt seine Fahne und es stört niemanden. Doch wenn unsere Gruppen unterwegs sind, stößt man sich immer wieder gerne an unseren Wimpeln und Fahnen.
Die Idee, dass jede Gruppe einen Namen, ein Wappen und eine Fahne trägt, stammt von BiPi, dem Gründer der Pfadfinderbewegung. Er wusste, dass es einer Gruppe gut tut, wenn sie ein gemeinsames Zeichen und einen gemeinsamen Namen, mit dem man sich identifizieren kann, wählt. Die Namen sollten fantasievoll sein und zur Gruppe passen. Viele Namen sind aus der Literatur oder der Tierwelt entliehen. Ein Gruppenwappen sollte möglichst einfach sein, damit es jedes Gruppenmitglied zeichnen kann, sich an die einfachen heraldischen Regeln halten und mit dem Namen der Gruppe in Verbindung stehen.
Das Wappen auf der Fahne begleitet die Gruppe. Sie ist das Zeichen ihrer Gemeinschaft und der Weiser ihres Weges. Auf der Rückseite der Fahne befindet sich die Lilie des Bundes. Sie ist das Zeichen der weltweiten Bruderschaft und erinnert an die Gemeinschaft und Bindung unseres Bundes. Unsere Fahnen sind kein militärisches Beiwerk, keine politischen Symbole und keine nationalen Standarten. Unsere Fahnen sind Teil des Fahrtenzaubers, Identifikationsmittel und tragen die Zeichen einer weltweiten, toleranten, offenen Friedens- und Jugendbewegung.
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[spoiler show=“Warum singt ihr so seltsame Lieder?“ hide=“Warum singt ihr so seltsame Lieder?“]
Die Wandervögel wandten sich vor nun über 100 Jahren gegen die Technisierung unseres Lebens. Sie wollten zurück zum Ursprung und zurück zur Natur. Auf der Suche nach alten Traditionen entdeckten sie das Volkslied und den Volkstanz und übernahmen beides in ihre Gruppenkultur. Diese Tradition haben wir uns bis heute bewahrt.
Den Untergang unserer Kultur, den die Nazis bewirkt haben, hat die Literatur und die ernste Musik zum Glück überlebt. Das Volkslied ist dabei auf der Strecke geblieben. „Wo sind eure Lieder?“, fragten Liedermacher der 68er-Bewegung.
Es ist traurig, dass unsere Kultur die Verbindung zu diesen alten Liedern verloren hat und dass Volkslieder nur noch in der volksverblödenden Maschinerie der Volksmusik zu finden sind. Wir bitten darum das Volkslied vom Begriff „Volksmusik“ zu trennen. Die Volkslieder haben mit der bierdünstenden, heilen Welt dieser Musikindustrie nichts zu tun.
Zum Volkslied kamen von Anfang an auch eigene Lieder der Wandervögel, der Pfadfinder, der Bündischen, der Jungenschaftler, usw. Im Widerstand gegen die Nazis entstand ein Liedgut, das heute nicht so einfach verstanden wird. Teilweise werden diese Lieder als gewaltverherrlichend oder gar rechts interpretiert. Wer um ihre wahre Bedeutung weiß, kann sie jedoch mit Inbrunst singen.
Auf den Großfahrten durch alle Länder kamen Lieder aus den unterschiedlichsten Kulturräumen hinzu. Unser Liedgut ist so reichhaltig und passt so gut zu unserer Fahrten- und Lagerfeuerromantik, dass wir auf „moderne“ Pop- und Rockmusik verzichten können.
Dass Retortenmusik an unseren Feuern überhaupt nichts zu suchen hat, brauche ich wohl nicht lange erklären.
Wer beim Blättern durch unsre Liederbücher auf Lieder stößt, die ihm gewaltverherrlichend, rechts, oder aus irgendwelchen anderen Gründen merkwürdig erscheinen, der wende sich bitte direkt an uns. Wir kennen den Ursprung der meisten Lieder und können erklären, warum wir sie singen.
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[spoiler show=“Warum nennt ihr eure Gruppenleiter „Führer“?“ hide=“Warum nennt ihr eure Gruppenleiter „Führer“?“]
Der Begriff „Führer“ ist in Deutschland nicht ohne Vorbehalt zu gebrauchen. Zu tief sind noch die Erinnerungen an den einen Führer. Mit diesem Führer haben unsere Führer jedoch überhaupt nichts gemeinsam.Der Begriff „Führer“ wurde in der bündischen Jugend von Anfang an benutzt. Der Führer geht der Gruppe voran, weist den Weg, geht den Weg mit, ist Vorbild und Kopf der Gruppe. Zum Führen gehört das freiwillige Folgen, kein Befehl und Gehorsam. Ein Führer wird nicht einfach gewählt. Der Junge sucht sich seinen Führer und folgt ihm, so lang er ihm vertraut. Führung funktioniert nur durch Vertrauen und nur wer sich dem Vertrauen würdig erweist kann Führer sein und Führer bleiben. Erlischt das Vertrauen, erlischt auch der Führungsanspruch. In unseren Gruppen haben „Diktatoren“ (und diese findet man in allen Vereinen) keine Chance.
Die Nazis haben den Begriff „Führer“ missbraucht und pervertiert. Ihr Führer führte mit Gewallt und nicht durch Vertrauen. Die Führer in den Nazi-Organisationen wurden von Oben eingesetzt und erhielten ihren Titel nicht durch freiwillige Gefolgschaft.
Wir wollen den Begriff „Führer“ zu seiner ursprünglichen positiven Bedeutung zurückführen. Aber warum benutzen wir nicht einfach einen unbelasteten Begriff?
Weil es in der deutschen Sprache keinen Begriff gibt, der das, was wir meinen, so gut ausdrückt, wie der Begriff „Führer“. Titel wie „Vorstand“, „Vorgesetzter“, „Trainer“, „Jugendwart“ fallen von vornherein weg. Sie passen nicht zu unserer jugendbewegten Einstellung und nicht zum Bund. Ein Bund hat keinen Vorstand und eine selbstbestimmte Jugend lässt sich nicht warten, wie Material. Es bliebe der Begriff „Leiter“. Ein genauer Vergleich, der hier nur angedeutet werden kann, zeigt jedoch, dass der Begriff „Leiter“ weniger zu dem passt, was wir meinen. Führer und Leiter werden in der deutschen Sprache zwar oft als Synonyme gebraucht, (beide heißen im englischen „leader“) sie bedeuten jedoch etwas anderes. Schaut man im Wörterbuch unter „führen“ nach, so steht da:
„Jemandem den Weg, eine Richtung zeigen, indem man mit ihm geht oder ihm vorangeht; einem Menschen in eine bestimmte Richtung in Bewegung setzen und zu einem Ziel bringen; jemanden begleiten oder geleiten.
Bei „leiten“ findet man folgende Beschreibung:
„Machen das etwas an eine bestimmte Stelle kommt, in eine bestimmte Bahn lenken, hinweisend führen.“
„Führen“ geht mehr in Richtung „begleiten“. „Leiten“ dagegen, geht mehr in die Richtung „lenken“. Der Führer ist also derjenige, der mich auf meinem Weg begleitet, der mit mir geht und mir den Weg weist. Der Leiter ist ein Lenker. Er hat die Strippen in der Hand. Er bewegt mich. Er bestimmt mein Handeln. Wir wollen aber als freie Menschen weder gelenkt, noch geleitet, sondern nur geführt werden. In der Beschreibung des Wortes „führen“ kommen drei Begriffe vor, die für das Leben in unserem Bund sehr wichtig sind. Es sind die Begriffe „Weg“, „Richtung“und „Ziel“.
Wir beschreiben unseren Bund gern als einen Weg, den wir gemeinsam beschreiten. Ein Weg, der in viele Richtungen geht, der aber nur ein Ziel hat, nämlich den ritterlichen Menschen.
Der Führer weiß um dieses Ziel, er mag die Richtung bestimmen, doch muss er sich immer nach dem einen Ziel orientieren, sonst wird ihm keiner folgen. Auf dem Weg wird der Führer bei uns sein, gehen muss aber jeder für sich allein, keiner wird getragen, geschoben oder gelenkt.
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[spoiler show=“Warum sind Mädchen und Jungen getrennt?“ hide=“Warum sind Mädchen und Jungen getrennt?“]
In unserem Bund sind Mädchen- und Jungengruppen von einander getrennt, was nicht bedeutet, dass Jungen und Mädchen nicht auch eine ganze Menge zusammen machen können. Es gibt viele Gründe, die uns dazu ermutigen, diesem Prinzip treu zu bleiben:
- Es ist auf Fahrt mit dem Zelt einfacher wenn Jungen und Mädchen getrennt sind.
- Die kleinen Wölflinge sind i.d.R. sehr froh darüber, mal etwas ohne die störenden Mädchen, bzw. Jungen zu machen.
- In der Pubertät kann das Gehabe von Jungen und Mädchen die Gruppenharmonie stark stören. Jungen und Mädchen sind in diesem Alter unter sich offener und zeigen eher einmal ihr wahres Gesicht.
- Wir versuchen einen Freiraum aufzubauen, in dem Jungen und Mädchen jeweils nach ihren eigenen Regeln und Vorstellungen Leben können.
- Wir versuchen festgefahrene Geschlechterrollen zu beseitigen, da in getrennten Gruppen Jungen Mädchenrollen und Mädchen Jungenrollen übernehmen müssen.
- Wir möchten, dass Jungen und Mädchen gemeinsam für unsere Gesellschaft Verantwortung übernehmen, Führungsrollen bekleiden und in Schule und anderen Institutionen gemeinsam aufwachsen. Trotzdem sollen unsere Gruppen einen Rückzugsraum bieten, in dem Mädchen einfach einmal unter Mädchen und Jungen einfach einmal unter Jungen sein können.
In unseren Gruppen hat sich die Trennung von Jungen und Mädchen bewährt, es ist die geeignete Form für jugendbewegtes Leben.
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[spoiler show=“Warum tragt ihr die Kluft?“ hide=“Warum tragt ihr die Kluft?“]
BiPi, der Gründer der Pfadfinderbewegung führte die Kluft ein um Standesunterschiede verschwinden zu lassen. Er wollte das arme und reiche Jugendliche in der Gruppe gleichberechtigt miteinander lebten. Das war am Anfang des 20.Jahrhunderts alles andere als selbstverständlich. Die gleiche Kleidung sollte dabei helfen. Die Kluft sollte preiswert und für Fahrten und Lager geeignet sein. So entstand die erste Kluft.Heute hat jeder Pfadfinderbund auf der Welt seine eigene Kluft. Gleich ist in der Regel, dass zur Kluft ein Hemd mit zwei Brusttaschen, den Abzeichen der Gruppe, die Lilie und ein Halstuch gehören.
Unsere Kluft hat mit der Lederhose und der Juja (Jungenschaftsjacke) klare Formen aus der bündischen Jugend übernommen. Das blaue Hemd trug man schon im alten DPB, der 1911 gegründet wurde. Das graurote Halstuch stammt aus der Reichsschaft Deutscher Pfadfinder und erinnert an die Farben der dj.1.11.
Wir möchten nicht, dass unsere Kluft als Uniform bezeichnet wird. Sie soll uns nicht gleich machen, sondern uns einen, wie eine Tracht oder ein Trikot.
Im Zeitalter der Markenkleidung und des Konsumzwangs ist die Kluft aktueller als je zu vor. In unseren Gruppen interessiert es nicht, was man an hat und was man sich leisten kann, sondern wer man ist. Die Kluft zeigt jedem, dass wir Pfadfinder sind und zusammen gehören. Innerhalb unserer Gruppen eint sie und schweißt zusammen.
Auf Fahrt macht die Kluft einen wichtigen Teil des Zaubers aus, den man nicht beschreiben, sondern nur erleben kann.
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[spoiler show=“Was machen Pfadfinder eigentlich?“ hide=“Was machen Pfadfinder eigentlich?“]
Diese Frage stellt man uns natürlich häufig und fast jedes Mal müssen wir erst kurz überlegen, was antworte ich jetzt darauf. Denn im Prinzip kann eine Gruppe alles tun, worauf sie Lust hat, wobei es natürlich immer Aktivitäten gibt, die mehr und die weniger zu unserem Stil passen.
Trotzdem gibt es sicherlich einige Dinge, die alle Gruppe einen. Das Wichtigste sind für uns unsere Lager und Fahrten. Wir ziehen mit dem Zelt in die Welt, wandern, fahren Rad oder auch mal Kanu, kochen über dem Feuer und schlafen unter den Sternen. Dieses freie und wilde Leben ist das, was die meisten lockt und unsere Gruppen prägt.
Die Heimabende (Gruppenstunden) stehen deshalb auch im Licht unserer Fahrten. Hier werden Fahrtentechniken gelernt, Feuermachen, Zeltbau, Knoten usw. und die nächsten Fahrten und Lager besprochen und geplant. Wilde Spiele, egal ob drinnen oder draußen sind wichtiger Bestandteil unserer Treffen. Auf unseren Lagern kann so ein Geländespiel schon Mal den ganzen Tag dauern und einer mittelalterlichen Schlacht gleichen.
Singen ist ein wichtiger Bestandteil bündischer Gruppen, wobei wir unsere eigenen Lieder singen. Unser Liedgut setzt sich im Wesentlichen aus Volksliedern, Lieder der Bündischen, Wandervögel und Pfadfinder zusammen. Auf unseren Heimabenden lernen und singen wir unsere Lieder. Neben den Fahrtentechniken lernen unsere Mädchen und Jungen, alles was sie über Pfadfinder und Bündische wissen müssen. Dazu gehört natürlich auch Wissen über unsere Traditionen, über Kluft und Gruppenaufbau und vieles mehr.
Je nach Gruppeninteresse wird bei manchen Gruppen auch noch gebastelt, getanzt, Theater gespielt oder Sport getrieben. Hier kommen wir langsam in den Bereich der einzelnen Interessen. Wie gesagt, eigentlich kann eine Gruppe alles machen wozu sie Lust hat.
Was machen die Älteren?
Zum einen sind wir natürlich sehr mit Planung und Organisation unseres Gruppenlebens beschäftigt, darüber hinaus vertiefen wir das Wissen und Können in den Bereichen Fahrtentechniken und Wissen über unsere Tradition.
Unsere Ständekreise beschäftigen sich mit Themen geistiger Arbeit aller Art. Unsere Gesprächskreise handeln im wahrsten Sinne von Gott und der Welt.
Wir versuchen uns und unsere Gruppen weiter zu entwickeln und die Fülle unseres Lebens zu bereichern.
Als letztes sei erwähnt, das wir auch für Heimwerker einiges zu bieten haben. Wir basteln und bauen an unseren Heimen. Das ist für einige Pflichtarbeit, für viele aber auch eine willkommene Abwechslung zum Alltag. Nichts entspannt so sehr wie eine halbe Stunde Holzhacken.
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