Heute tragen alle Pfadfinderorganisationen der Welt ihre eigene Kluft. Die Bundestracht des Deutschen Pfadfinderbundes, so wie wir sie heute tragen, findet ihre Ursprünge im alten DPB (1911), im Neudeutschen Pfadfinderbund (1922) und in der Reichsschaft Deutscher Pfadfinder (1932).
Kluft des Deutschen Pfadfinderbundes
Unsere Kluft ist zum größten Teil blau. Das liegt daran, dass die Farbe des Deutschen Pfadfinderbundes blau ist.
Im Sommer tragen wir ein dunkelblaues Hemd, ein grau-rotes Halstuch mit dem DPB-Halstuchring, kurze Lederhose (Jungen) bzw. dunkelblauen Rock (Mädchen), Bundeskoppel und graue Socken.
Im Winter tragen wir eine Jungenschaftsjacke (Juja) und eine dunkelblaue oder lederne Kniebundhose (Jungen) bzw. einen dunkelblauen Rock (Mädchen).
Hemd
Wir tragen ein dunkelblaues Hemd. Auf dem Hemd tragen wir den Deutschland- oder Europastreifen. Er sagt den Leuten in anderen Ländern oder auf internationalen Lagern, wo wir herkommen. Auf der linken Brusttasche (über dem Herzen) tragen wir die Lilie. Dies soll symbolisieren, dass wir sie auch in unserem Herzen tragen. Auf dem linken Ärmel tragen wir das jeweilige Gruppenwappen, wir also den Goldenen Löwen. Die Ritter trugen ihre Schilde mit ihren Zeichen auch links, weil sie mit der rechten Hand ihr Schwert halten mussten.
Halstuch
Das Halstuch tragen alle Pfadfinder der Welt in den jeweils eigenen Farben. Unser Halstuch hat die Farben Grau und Rot, da dieses die Farben der jungenschaftlichen Bewegung (dj.1.11.) sind. Grau waren aber auch die Ordensmäntel der dienenden Brüder des Deutschen Ritterordens und der meisten europäischen Orden. Wir tragen deshalb das Halstuch wie einen Rittermantel über dem Kragen. Die rote Einfassung entspricht der Farbe des Georgkreuzes. Der Adler auf dem Halstuchring ist kein politisches Symbol, sondern der Adler der Reichsschaft Deutscher Pfadfinder (1932).
Jungenschaftsjacke (Juja)
Die Jungenschaftsjacke entwickelte tusk für die Jungenschaft (dj.1.11.), daher der Name. Die Juja fand schnell Verbreitung in allen Gruppen der Bündischen Jugend. Sie war in der Verbotszeit durch die Nazis (1933-1945) ein Erkennungsmerkmal der Bündischen. Auch heute noch ist sie ein Zeichen dafür, dass wir uns zur Bündischen Jugend zählen.
Kurze Lerderhose
Die kurze Hose war bei den Wandervögeln, aber auch noch in der Nachkriegszeit, ein Zeichen der Jugend. Erwachsene trugen lange Hosen. Manch einer bekam seine erste lange Hose erst mit zwölf. Auch die Kniebundhose galt als kurze Hose und ist somit ein altes Merkmal der Jugend im Winter. Die kurze Lederhose setzte sich erst in den fünfziger Jahren durch. Heute gilt sie als ein Erkennungszeichen der Bündischen.
Blauer Rock
Blau, wie die Farbe des Bundes, tragen die Mädchen ihre Röcke. Sie wollen sich damit von den Jungengruppen abheben und ihre Eigenständigkeit im Bund (der ursprünglich ein reiner Jungenbund war) betonen. Sie wollen das Pfadfinderleben der Jungen nicht bloß kopieren, sondern einen eigenen Weg als Pfadfinderinnen gehen. Der Rock, als altes Symbol der Weiblichkeit, ist deshalb auch kein Relikt des alten Frauenbildes an Heim und Herd, sondern ein Zeichen für eine neue emanzipierte Weiblichkeit.
Socken
Auf Fahrt und Lager haben sich die grauen Socken bewährt. Das Grau findet sich auch in der Farbe des Halstuchs und ist daher passend. In der NS-Zeit waren weiße Socken ein Symbol des Widerstandes, daher dürfen zu hohen Festen auch weiße Socken zur Kluft, als Erinnerung an den bündischen Widerstand, getragen werden.